leinen, biologisch

Bio-Leinen werden aus der Flachspflanze gewonnen. Diese ist für ihre extreme Vielseitigkeit bekannt. Jeder Teil dieser Pflanze kann für die Herstellung verschiedener Produkte verwendet werden. Es muss also nichts verschwendet werden. Der größte Vorteil der Flachspflanze ist, dass sie abfallfrei verwendet werden kann!

Außerdem ist Flachs eine ziemlich widerstandsfähige Pflanze. Er kann auch auf Böden mit schlechter Qualität wachsen. Zudem verbraucht er sehr wenig Wasser. Normalerweise muss er nicht bewässert werden, da die Landwirt:innen für ihr Wachstum auf Regenwasser zurückgreifen können. All das macht Bio-Leinen zu einem nachhaltigeren Stoff.

Es dauert etwa 100 Tage, bis eine Flachspflanze reif genug ist. Sie wird gelb und ihre Samen werden sichtbar braun. Das zeigt den Landwirt:innen, dass es Zeit für die Ernte ist.

Für die Herstellung von Leinen ist es eigentlich nicht nötig, Pestizide zu verwenden. Das heißt aber nicht, dass sie überhaupt nicht verwendet werden. Und das ist der Hauptunterschied zwischen Bio-Leinen und herkömmlichen Leinen. Bio-Leinen werden ohne den Einsatz von Pestiziden hergestellt.

Nach diesen 100 Tagen werden die Stängel der Pflanzen aus dem Boden entfernt (auch Raufen genannt). Sie werden jedoch nicht abgeschnitten, da dies die Qualität des Leinens beeinträchtigen könnte. Die Samen und Blätter der Pflanze werden entfernt und die Stängel werden zu Bündeln gebunden.

Der nächste Schritt ist das sogenannte Rösten. Die Stängel werden in Wasser getaucht, damit sich die Fasern zusammenbinden können. Die natürliche Röste kann auf dem Feld oder im Wasser stattfinden. Bei der Herstellung von normalem Leinen kann dieser Schritt jedoch viele schädliche Chemikalien enthalten, um den Bindungsprozess zu beschleunigen.

Nach dem Rösten werden die Stängel getrocknet und später 'gedarrt'. Das hilft, die Flachsfasern vom holzigen Stängel zu trennen. Und dann wird ein Spinnrad benutzt, um die Leinenfasern zusammenzufügen.

Ein ziemlich langwieriger Prozess, nicht wahr? Wie du siehst, sind viele manuelle Prozesse erforderlich. Das ist auch der Grund, warum Bio-Leinen nicht das billigste und am häufigsten verwendete Material sind.

Bio-Leinen sind ein robustes, leichtes und atmungsaktives Material. Außerdem ist es von Natur aus motten-resistent. Es nimmt Feuchtigkeit sehr gut auf, trocknet schnell und hält auch hohen Temperaturen stand. 

Außerdem wird das Material stärker, wenn es nass wird. Mit jeder Wäsche wird es flexibler und weicher. Es ist nicht elastisch, was die Kleidung aus Leinen haltbarer macht, da sie mit der Zeit nicht ihre Form verliert.

Aber was sind die Nachteile von Bio-Leinen? Nun, dieses Material kann ziemlich knitterig sein. Wenn du also zu den Menschen gehörst, die lieber etwas anderes tun, als ihre Kleidung zu bügeln, ist dieses Material vielleicht nicht dein bester Freund. Aber der knittrige Look ist natürlich immer eine Option. Und wir schließen uns dir dabei gerne an!

Bio-Leinen können für verschiedene Haushaltswaren wie Vorhänge, Tischdecken, Bettlaken oder Handtücher verwendet werden. 

Aber natürlich wird Bio-Leinen auch für Modeartikel verwendet. Du kannst an Unterwäsche, Nachtwäsche und Loungewear und Sommerkleidung denken. Zum Beispiel an Kleider, Röcke oder Shorts für Herren.

Ein Fun Fact über die Verwendung von Leinen: Die Ägypter trugen schon vor 36.000 Jahren Kleidung aus Leinen. Doch dabei bleibt es nicht. Sie benutzten Leinen als Zahlungsmittel oder zum Einwickeln von Mumien!

Bio-Leinen ist ein nachhaltiges Material, da die Flachspflanze auch auf schlechten Böden und mit sehr wenig Wasser wachsen kann. 

Außerdem kann diese Pflanze große Mengen an CO₂ aus der Atmosphäre binden. Es wird berichtet, dass ein Hektar Flachs jedes Jahr etwa 3,7 Tonnen CO₂ binden kann! Das ist aber noch nicht alles.

Wie wir bereits erwähnt haben, kann Flachs ohne Pestizide oder Düngemittel wachsen. Leider werden sie jedoch manchmal eingesetzt, um die Produktion zu beschleunigen. Aber keine Sorge. Das ist bei Bio-Leinen nicht der Fall. 

Bio-Leinen werden ohne Pestizide und Chemikalien angebaut. Auch wenn es gefärbt ist, kannst du sicher sein, dass ungiftige Farbstoffe verwendet wurden. Aber eigentlich muss Leinen nicht einmal gefärbt werden. Dieses Material gibt es in wunderschönen natürlichen Farben – Elfenbein, Ecru, Hellbraun und Grau. Und in seiner natürlichen Form ist es biologisch abbaubar.

Woran kannst du Bio-Leinen erkennen? Zum Glück wird der Global Organic Textile Standard (GOTS) auch für Bio-Leinen verwendet. Auf diese Weise ist es einfach, zwischen Bio- und Nicht-Bio-Leinen zu unterscheiden.

Bio-Leinen gelten als ein besseres und nachhaltigeres Material als Bio-Baumwolle. Wie kommt das? Nun, Bio-Leinen werden aus der Flachspflanze hergestellt, die, wie bereits erwähnt, nicht so viel Wasser zum Wachsen braucht.