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Schon wieder Earth Overshoot Day - Warum ist das ein Problem?

Chiara Chiara João João 21 Jun 2022 Schon wieder Earth Overshoot Day - Warum ist das ein Problem?

Am 28. Juli ist Earth Overshoot Day des Jahres 2022. Doch vielleicht fragst du dich, was das überhaupt bedeutet? Und wieso dies ein Problem ist? Es bedeutet, dass wir ab heute mehr natürliche Ressourcen verbraucht haben, als die Erde bis zum Ende des Jahres zur Verfügung stellen kann. Schockierend, oder? Wir bezieht sich beim Earth Overshoot Day auf alle menschlichen Bewohner:innen unserer Erde. Dass jedoch einige Nationen einen sehr viel größeren Beitrag leisten als andere, und wie du einen Unterschied machen kannst - dazu später mehr. Aber jetzt erstmal von vorne!  

In diesem Blog:

Was ist der Earth Overshoot Day? 

Der Earth Overshoot Day kennzeichnet das Datum, an dem die Nachfrage nach ökologischen Ressourcen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in einem Jahr generieren kann. 
Jedes Jahr entziehen wir der Erde fast 90 Milliarden Tonnen an Biomasse, fossilen Brennstoffen, Metallen und Mineralien. Das sind mehr als 11 Tonnen pro Kopf, für alle menschlichen Bewohner:innen unserer Erde.

Es ist auch das Datum, an dem die Erde ihre Grenze erreicht, wenn es um die CO2-Aufnahme-Kapazität geht. Wie einige von uns vermutlich in der Schule gelernt haben, entziehen (zum Beispiel) Pflanzen der Umwelt CO2. Sie binden und wandeln es via Photosynthese zu Sauerstoff um. Am Earth Overshoot Day haben die Ökosysteme der Erde, also zum Beispiel Ozeane und Wälder, bereits so viel CO2 aufgenommen wie sie in einem Jahr aufnehmen können. Das restliche CO2 hat steigende Temperaturen in der Atmosphäre zur Folge, welche wiederum den Treibhauseffekt verstärken. Und somit die Erderwärmung beschleunigen. 

Du kannst mit Begriffen wie Treibhauseffekt oder Ökosystem wenig anfangen? Keine Sorge, dann veranschaulichen wir den Earth Overshoot Day doch auf eine andere Art und Weise. Wirtschaftlich gesehen ist dieser Tag der, an dem wir das gesamte jährliche Umwelt-Budget der Erde aufgebraucht haben. Und wir deshalb unweigerlich in ein Ressourcen-Defizit geraten. Anders ausgedrückt: Die Ressourcen der Erde sind begrenzt. Und unser Verbrauch ist viel zu hoch.

Es ist so, als hätten wir an diesem Tag bereits unser gesamtes Jahresgehalt ausgegeben. Danach, also vom jährlichen Overshoot Day bis zum  31. Dezember leben wir von Krediten und schreiben rote Zahlen.


Warum sollten wir den jährlichen Earth Overshoot Day so weit wie möglich hinauszögern?

Je später das Datum, auf welches der jährliche Earth Overshoot Day fällt, desto weniger (Umwelt-)Schulden machen wir. Ein größerer Anteil des von uns ausgestoßenen CO2s kann von den Ökosystemen der Erde absorbiert werden. Und wir verbrauchen weniger von den endlichen Ressourcen, die unsere Erde zur Verfügung stellen kann. Je länger wir den Earth Overshoot Day hinauszögern können, desto harmonischer das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, und desto weniger schlimm die Folgen unseres Ressourcenverbrauchs und Lebensstil. 

Und wie verheerend diese Folgen sein können, mussten schon viele von uns am eigenen Leib erfahren. 

Seien es die Überschwemmungen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden oder die Hitzewellen im Westen von Nordamerika. Oder die Buschbrände in Australien, die 2019/2020 die Natur, die Tierwelt und die Leben vieler Menschen zerstört haben. Dies sind extreme Beispiele für mögliche Folgen des Klimawandels in westlichen Ländern, über welche ausgiebig in den Medien berichtet wurde.

Gleichzeitig sind sie jedoch deutliche Warnungen, dass diese Ereignisse jederzeit und überall stattfinden können. Denn auch in Nationen, die geographisch, und somit leider auch oft in den Gedanken der Menschen weit(er) entfernt sind, bekommen die Bewohner:innen die Folgen des Klimawandels zu spüren. Man denke an Dürren in vielen Ländern Afrikas, Überflutungen in Bangladesh oder den Zyklon Idai, der weite Teile Mozambiques und Südafrikas verwüstete. Unsere Erde läutet die Alarmglocken, und das sollten wir besser nicht ignorieren.

Eine kurze Hintergrundgeschichte zum Earth Overshoot Day

Das Konzept des Earth Overshoot Days wurde von Andrew Simms von der britischen Denkfabrik New Economics Foundation ins Leben gerufen. Diese hat sich 2006 mit dem Global Footprint Network zusammengetan, um die erste weltweite Kampagne zum Earth Overshoot Day zu starten.

Anfang der 70er Jahre, genauer gesagt am 29. Dezember 1970, gab es den ersten Earth Overshoot Day. An diesem Tag haben wir sie also zum ersten Mal gesehen, die roten Zahlen auf dem imaginären Umweltkonto. Im Jahr 2019 fiel er auf Montag, den 29. Juli. Dieser Tag war somit der früheste je aufgezeichnete Earth Overshoot Day. Ob Zufall oder nicht, 2021 fiel er wieder genau auf dasselbe Datum.

Die Überschreitung am 29. Juli bedeutet, dass die Ressourcen eines Jahres in nur 212 Tagen verbraucht wurden. In nur 7 Monaten haben wir den CO2-Ausstoß für ein ganzes Jahr verursacht. Im Jahr 2020 sah die ganze Sache etwas besser aus: Der Earth Overshoot Day fiel auf den 22. August. Ob das eine der vielen Konsequenzen der globalen COVID-19 Pandemie war? Auf jeden Fall. Sollten wir uns jedoch auf weltweite Katastrophen verlassen, um unseren CO2 Ausstoß und ökologischen Fußabdruck zu verringern? Die Antwort auf diese Frage kennst du selbst. ;) 

Wann wird dein Land dieses Jahr die Grenze überschreiten? 

Während der Earth Overshoot Day ein globales Ereignis ist, lässt sich auch für jedes individuelle Land der entsprechende Overshoot Day berechnen. Dieser Country  Overshoot Day verrät dir mehr über Konsumverhalten und CO2 Ausstoß der Bewohner:innen des jeweiligen Landes. In Ländern wie Katar, Luxemburg und den Vereinigten Staaten ist der ökologische Fußabdruck pro Kopf gewaltig. In Luxemburg zum Beispiel fiel der diesjährige Country Overshoot Day auf den 15. Februar. Ja, das hast du richtig gelesen. Denn hier sind Autobesitz und der Energieverbrauch pro Kopf die höchsten in Europa. Das bedeutet, dass Luxemburg in nur 6 Wochen nach Jahresbeginn ein Jahr an Ressourcen verbraucht hat. 

Wenn die gesamte Menschheit diesen Lebensstil genießen würde, bräuchten wir mehrere Erden, um diesem enormen Verbrauch standzuhalten. Doch auch für die Bewohner:innen Deutschlands ist es allerhöchste Zeit, Konsumverhalten und Ressourcenmanagement zu überdenken und nachhaltiger zu gestalten. Der Overshoot Day für Deutschland fiel dieses Jahr auf den 04. Mai. Auch dieses Datum ist erschreckend früh im Kalenderjahr.

Der Artikel wird unter diesem Bild fortgesetzt.

CountryOvershootDays2022 

Genau deshalb müssen wir unser Bestes tun, um nachhaltiger zu leben und das Bewusstsein für diesen (Umwelt-)Notstand zu schärfen. 

Was also kannst du tun?

Wir verstehen, dass es es ziemlich überwältigend sein kann, zu erkennen, dass jede:r von uns mit allem, was wir kaufen, konsumieren, und wegwerfen, doch auch mit Entscheidungen die wir tagtäglich treffen, persönlich zum nationalen und globalen Overshoot beitragen. 

Deshalb geht es bei der Overshoot-Kampagne darum, das allgemeine Umweltbewusstsein zu stärken. Für dich und mich mag es vielleicht mittlerweile klar sein, dass wir die Ressourcen unserer Erde verschwenden, zu viel CO2 ausstoßen und es nicht so weitergehen kann. Doch dieses Bewusstsein ist nicht selbstverständlich. Also lasst uns unser Wissen teilen und nachhaltigere Entscheidungen treffen.

Zusammen, und gleichzeitig alle für sich, sollten wir uns ein nachhaltiges Konsumverhalten angewöhnen. Auf diese Weise können wir den Verbrauch ökologischer Ressourcen verringern und im Laufe der Zeit weniger Abfall produzieren. Und damit auch unsere CO2-Emissionen verringern und den Earth Overshoot Day nach hinten verschieben. #MoveTheDate. 

Präsident vom Global Footprint Network Mathis Wackernagel, hat es auf den Punkt gebracht:

''Der Earth Overshoot Day ist eine Warnung davor, wie wir unseren Planeten nutzen. Aber es ist auch eine Zielsetzung, welche leicht zu verstehen ist. Und auf dem wir aufbauen können. Lasst uns unser Bestes tun, um den Earth Overshoot Day hinauszuzögern und ihn so nah wie möglich an den 31. Dezember zu verlegen."

Wie viele Erden fordert dein Lebensstil? Dein ökologischer Fußabdruck 

Hier ist eine einfache und praktische Methode, um herauszufinden, wie es eigentlich mit deinem Konsumverhalten und Lebensstil aussieht. Mit dem Fußabdruck-Rechner kannst du herausfinden, wie viele Erden wir bräuchten, wenn alle so leben würden wie du es tust. Das regt zum Nachdenken an und kann dir helfen, besser zu verstehen, wie viel du wirklich zum Overshoot beiträgst. 

Example Question Footprint Calculator 

Welche Maßnahmen du ergreifen kannst

Nachdem du deine Gewohnheiten besser kennengelernt hast, ist es an der Zeit, aktiv zu werden. Im Folgenden haben wir einige Möglichkeiten aufgelistet, wie wir gemeinsam zu einem nachhaltigeren Lebensstil beitragen können:

  • Tiere streicheln statt essen: sich vegan zu ernähren wirkt sich positiv auf deine persönliche CO2 Bilanz aus
  • Reduziere Abfall und die Nutzung von Einweg Plastik so weit wie möglich: entdecke wiederverwendbare Low-Waste Alternativen 
  • Informiere dich und wechsle zu nachhaltigen Energieformen
  • Fahr Fahrrad oder nutze die Öffis statt dem Auto - und wenn das nicht geht, bilde Fahrgemeinschaften mit Freund:innen oder Nachbar:innen
  • Kaufe nur, was du wirklich brauchst - und entscheide dich für nachhaltigere Alternativen
    • Achte beispielsweise darauf, aus welchen Materialien Produkte hergestellt sindund lerne mehr über deren ökologischen Fußabdruck
    • Unterstütze nachhaltigere Marken: diese produzieren faire Mode oft unter nachhaltigeren Bedingungen als große Fast Fashion-Unternehmen
  • Recycle und reduziere: lerne wie du zum Beispiel deine eigene Capsule Wardrobe zusammen stellen kannst 
  • Mache von deinem Wahlrecht Gebrauch: unterstütze politische Parteien und Kandidat:innen, die sich für die Umweltpolitik einsetzen
  • Teile globale Kampagnen wie #MoveTheDate online


Es ist wichtig, dass wir alle Schritte in die richtige Richtung gehen und unser Konsumverhalten nachhaltiger gestalten. Wir können es besser. Und 'besser' bedeutet nicht 'makellos'. Oder wie Anne Marie Bonneau es so schön sagt, wenn sie über einen abfallfreien Lebensstil spricht:

"Wir brauchen nicht eine Handvoll Menschen, die perfekt abfallfrei leben. Wir brauchen Millionen von Menschen, die es unperfekt machen".
 

Quellen: