Du hast sicher schon davon gehört, dass unser Planet im Plastikmüll versinkt. Und dass wir uns von Einwegprodukten aus Plastik verabschieden sollten. Es ist einfach, aus wiederverwendbaren Flaschen zu trinken oder deine eigene Tasche mit zum Einkaufen zu nehmen. Aber können wir etwas gegen die Verschmutzung durch Mikroplastik tun?
Mikrofasern sind winzig kleine Partikel, die von synthetischen Stoffen freigesetzt werden. Wenn wir unsere Kleidung waschen, gelangen Mikrofasern in unsere Wassersysteme, Ozeane und sogar in die Luft.1
Aber sind Mikrofasern wirklich so schlecht für die Umwelt? Können Mikrofasern schädlich für unsere Gesundheit sein? Sollten wir nur noch Kleidung aus natürlichen Stoffen kaufen, um die Verschmutzung durch Mikrofasern zu verhindern? Und kann das alles bitte irgendwer auf verständlichem Deutsch erklären?
Wir fühlen mit dir. Deshalb werden wir in diesem Artikel einfache, verständliche Antworten auf komplexe Fragen geben. Lies weiter und finde heraus, ob es möglich ist - und wenn ja, wie - Mikrofasern aus der Umwelt und unseren Leben herauszufiltern.
In diesem Blog:
Mikrofasern sind winzig kleine Partikel aus synthetischen Stoffen. Sie gelangen in die Umwelt, wenn wir unsere Kleidung in der Waschmaschine waschen.2 Wie winzig, fragst du dich?
Mikrofasern sind weniger als 5 Millimeter lang. Sie haben einen Durchmesser, der in Mikrometern (1/1000 Millimeter) gemessen wird.3 Sie sind also im Grunde so winzig, dass sie für das bloße Auge unsichtbar sind. Wenn du dir eine bessere Vorstellung machen willst, stell dir ein Teilchen vor, das 100 Mal feiner ist als ein menschliches Haar.4
Mikrofasern sind eine Unterkategorie des Mikroplastiks. Sie werden als primäres Mikroplastik bezeichnet - also das, was direkt in die Umwelt gelangt. Sekundäres Mikroplastik dagegen entsteht meist durch den Abbau von größerem Plastik.5
Wie wir alle wissen, baut sich Kunststoff nicht auf natürliche Weise ab. Stattdessen zerfällt er in Mikroplastik, kleine Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 5 Millimetern.6 Wahrscheinlich hast du schon von ‘Mikroplastik’ in Kosmetikprodukten gehört. Diese sind auch als Mikroperlen bekannt. In diesem Blog werden wir eine weitere Unterkategorie von Mikroplastik untersuchen: die Mikrofasern.
Der Begriff Mikrofaser kann sich auf zwei verschiedene Dinge beziehen: Mikrofaserstoffe, die sich hervorragend zum Aufsaugen von Flüssigkeiten, zur Reinigen von Flecken oder zum Entfernen von Make-up eignen. Und auf Mikrofasern - die Umweltverschmutzer.2
Mikrofaserstoffe, auch Microsuede genannt, bestehen aus winzigen Fasern. Für einen Quadratzentimeter Stoff werden etwa 31 000 Fasern benötigt. Bei den Mikrofasern (den Umweltverschmutzern) handelt es sich um eine Art von Mikroplastik. Dies löst sich von unserer synthetischen Kleidung und gelangt in Flüsse und Ozeane.
Eigentlich sind Mikrofasern genau deshalb so problematisch, weil sie so klein sind.
Unsere Waschmaschinen haben leider keine Filter, die diese winzigen Partikel auffangen können.3 Mikrofasern gelangen außerdem durch die Kläranlagen. Denn auch diese haben oft keine ausreichend feinen Filter, um Mikrofasern aufzufangen.
Geklärte Abwässer werden in der Regel in unsere Flüsse und Meere geleitet - und mit ihnen auch die Mikrofasern. Aber von welcher Menge reden wir hier?
Die Schätzungen variieren. Aber es ist möglich, dass das Waschen einer einzigen Ladung Wäsche dafür verantwortlich ist, dass Hunderte, Tausende oder sogar Millionen von Mikrofasern in das Abwassersystem gelangen.1,3 Garnicht mal so präzise, oder?
Das Problem bei der Bestimmung der genauen Anzahl der freigesetzten Mikrofasern ist die Anzahl der Faktoren, die zu ihrer Freisetzung beitragen.3 Eine Studie berichtet zum Beispiel von etwa 1.900 freigesetzten Mikrofasern beim Waschen eines synthetischen Kleidungsstücks. In einer anderen Studie wurde festgestellt, dass das Waschen einer Fleecejacke aus Polyester eine Million Mikrofasern freisetzen kann.
Man schätzt, dass bei einer Bevölkerung von 100.000 Menschen jeden Tag etwa 1,02 Kilogramm Mikrofasern freigesetzt werden könnten. Das bedeutet, dass zum Beispiel allein in London jeden Tag etwa 91,5 Kilogramm Mikrofasern produziert werden. Das sind mehr als 33.300 Kilogramm pro Jahr. Nur Mikrofasern!
Wir überbringen wirklich nicht gerne schlechte Nachrichten, aber es kommt noch schlimmer. Mikrofasern werden auch in die Luft freigesetzt. Und das schon beim Tragen unserer synthetischen Kleidung.1 Und es scheint, dass die Anzahl der Mikrofasern, die beim Tragen oder Waschen synthetischer Kleidung freigesetzt werden, fast gleich ist.
Es ist schwer zu sagen, in welchem Ausmaß Mikrofasern dazu beitragen, unsere Ozeane in eine (Mikro-)Plastiksuppe zu verwandeln. Sie sind winzig und landen tief in den Ozeanen. Oder sogar auf den Meeresböden. Es ist also gelinde gesagt ziemlich schwierig, sie genau zu zählen.
Aber nicht nur Mikrofasern sind die Schuldtragenden. Auch Mikroplastik spielt in der Verschmutzung unserer Ozeane jetzt eine wichtige Rolle. Wenn wir uns die Anzahl der Plastikteile im Ozean ansehen, liegt das meiste davon nicht in Form ganzer Artikel, sondern in Form von zerkleinerten Plastikteilchen vor.3
Sichtbare Plastikteile (wie Flaschen oder Strohhalme) machen nur etwa 6 % der Gesamtmasse des Plastiks in unseren Ozeanen aus.7 Mikroplastik aus unseren Haushalts- und Industrieprodukten könnte dagegen für etwa 15 % bis 31 % der Plastikverschmutzung der Ozeane verantwortlich sein.
Schätzungen zufolge stammen 35 % dieser Mikroplastik-Verschmutzung vom Waschen unserer synthetischen Kleidung.8,3,9 Einige Schätzungen sind natürlich niedriger. Aber selbst diese sprechen von etwa 20 %. Das entspricht 190 Millionen Kilogramm Mikrofasern, die in einem Jahr aus unserer Kleidung in unseren Gewässern landen.7
Man könnte meinen, dass wir uns nicht allzu viele Gedanken über Mikrofasern machen sollten. Wie groß kann die Rolle, die diese winzigen Plastikteilchen spielen schon sein? Aber wenn wir dieses Problem nicht in Angriff nehmen riskieren wir großen Ärger.
Denn wenn Mikrofasern erst einmal im Ozean sind, gibt es keine wirksame Methode, sie zu entfernen.3 Und wir alle wissen, dass Plastik wie die Erinnerung an einen schrecklichen Haarschnitt ist - wir werden sie einfach nicht mehr los.
Mikroplastik kann an sich schon giftig für das Meeresleben sein.3 Es hat aber auch die Eigenschaften eines Schwamms. Es zieht krebserregende organische Stoffe an. Außerdem absorbiert es andere Giftstoffe aus Waschmitteln und Brandschutzmitteln, die in Abwässern vorkommen.1
Das ist leider noch nicht die ganze Geschichte. Während eine ganze Plastikflasche von Meerestieren nicht verdaut werden kann, ist das bei Mikrofasern anders.
Es wurde festgestellt, dass etwa 73 % der Fische in mittleren Meerestiefen im Nordwestatlantik Mikroplastik in ihren Mägen hatten.3 Auch die Tiere im Marianengraben, dem tiefsten Teil des Ozeans, sind Mikrofasern ausgesetzt.
Der Verzehr von Mikrofasern hat viele Folgen. Unter anderem kann er zu Verdauungsproblemen, Verletzungen, Veränderungen des Fressverhaltens und des Sauerstoffgehalts in den Körperzellen sowie zu einem verminderten Energieniveau führen.10 All dies hat Auswirkungen auf das Wachstum und die Fortpflanzung der Tiere.
Und da wir in einer Welt leben, in der Menschen Tiere konsumieren, gelangen die Mikrofasern eben auch in die Körper der Menschen.
Tatsächlich wurde festgestellt, dass ¼ der Meereslebewesen, die der Mensch verzehrt, Mikroplastik enthalten.1 Mikrofasern wurden in Plankton, Hühnchen, Meersalz, Bier, Honig, Leitungs- und abgefülltem Wasser gefunden.5,7 Egal, was (oder wen) du isst, du nimmst wahrscheinlich auch Mikrofasern auf. Doch welche Konsequenzen hat das?
Die Antwort auf diese Frage fällt sehr unbefriedigend aus: Wir wissen es einfach (noch) nicht. Was wir wissen, ist, dass die Verschmutzung durch Feinstaub- oder Asphalt-Partikeln mit Lungenschäden, erhöhtem Krebsrisiko, Asthmaanfällen und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht wird.11 Wenn die Menge des eingeatmeten Mikroplastiks hoch genug ist, könnte sie ähnliche Beschwerden auslösen.
Die Menge an Plastik, die wir einatmen und konsumieren, entspricht schätzungsweise einer Kreditkarte pro Woche.12 Das größere Problem liegt jedoch darin, dass wir nicht wissen, ob die Plastikpartikel in unserem Körper bleiben und weitere Giftstoffe freisetzen.
Dennoch deuten die (begrenzten) wissenschaftlichen Erkenntnisse darauf hin, dass unser derzeitiger Konsum von Mikrofasern wahrscheinlich keine schwerwiegenden Vergiftungen hervorruft.7 Jedoch gibt es noch ein weiteres Aber.
Die Konsequenzen des langfristigen Konsums und Einatmens von Mikrofasern sind unbekannt. Und wie wir alle wissen, beweist ein Mangel an wissenschaftlichen Beweisen nicht, dass die menschliche Gesundheit keinen Schaden nimmt.13,14
Synthetische Mikrofasern werden aus Textilien freigesetzt, die aus synthetischen Fasern hergestellt sind. Das sind Fasern, die aus Erdöl gewonnen werden - denke an Polyester, Nylon oder Acryl. Und da diese synthetischen Fasern den Großteil der weltweiten Produktion ausmachen, tragen sie auch in enormem Ausmaß zum Mikrofaserproblem bei.
Obwohl es sich beim Mikrofaserproblem in der Regel um synthetische Mikrofasern (auch Kunststoffmikrofasern genannt) dreht, geht es um viel mehr. In Wahrheit geben alle Stoffe Mikrofasern ab - nicht nur synthetische, aus Erdöl gewonnene Materialien.
Das bedeutet, dass auch pflanzliche Kunstfasern (wie Viskose und Lyocell, aber auch Naturfasern wie Baumwolle) Mikrofasern abgeben.15,16
Synthetische Fasern auf Pflanzenbasis sind eine ganz eigene Kategorie. Viele Studien unterscheiden nicht zwischen synthetischen Fasern auf Pflanzen- oder Erdölbasis.17 Einige wenige tun dies jedoch. Auch Viskose und Lyocell-Fasern wurden in den Mägen von Meerestieren gefunden.
Unter der Kategorie Naturfasern finden wir pflanzliche Fasern wie Baumwolle und tierische 'Fasern' wie Wolle. Der Unterschied besteht darin, dass Naturfasern biologisch abbaubar sind. Synthetische Fasern sind es nicht.
Ob ein Material biologisch abbaubar ist oder nicht, hängt jedoch von ganz bestimmten Umweltfaktoren ab. Diese Bedingungen sind möglicherweise nicht in allen Fällen erfüllt. Zum Beispiel in den Tiefen der Ozeane, wo Mikrofasern normalerweise landen. Außerdem kann das Färben und andere Verfahren, mit denen ein Stoff bearbeitet wird, die biologische Abbaufähigkeit von Naturfasern negativ beeinflussen.18
Eine (kleine) Studie ergab, dass Naturfasern mehr als 35 % der mikroskopischen Abfälle im Verdauungstrakt von Vögeln ausmachen. Dennoch scheinen sie verdaulich zu sein (im Gegensatz zu synthetischen Mikrofasern).
In einem Experiment wurden ein T-Shirt aus einem Polyester-Baumwoll-Gemisch, ein Kapuzenpulli aus Polyester und ein Pullover aus Acryl miteinander verglichen.3 Das Ergebnis? Der Acryl-Pullover gab am wenigsten Fasern ab, gefolgt von dem Kapuzenpulli aus Polyester. Das T-Shirt aus Polyester-Baumwoll-Gemisch landete auf dem letzten Platz. Somit war es das "am wenigsten schädliche".
Aber es geht nicht nur um die Materialien, aus denen deine Kleidung besteht.
Weitere Faktoren scheinen die Freisetzung von Mikrofasern zu verstärken (oder zu minimieren). So zum Beispiel die Wassertemperatur und die Länge des Waschgangs. Auch der Füllstand und die Art der Waschmaschine spielen eine Rolle. Genauso wie die Struktur deiner Kleidung.19,20 Es scheint, dass auch das Waschmittel eine Rolle bei der Freisetzung von Mikrofasern spielt. Vergesse also nicht, unsere Tipps zur Minimierung der Freisetzung von Mikrofasern zu lesen.
Kurz gesagt: nicht wirklich. Es ist normal, das wir vorschnell zu einer Schlussfolgerung kommen, die in unserem Kopf Sinn macht. Die Realität ist jedoch komplizierter.
Wie viele andere komplexe Themen, ist auch die Verschmutzung durch Mikrofasern kein Schwarz-Weiß-Problem. Es gibt Grauzonen. Und wir müssen lernen, diese zu akzeptieren. Aber warum? Was würde passieren, wenn wir uns einfach von synthetischen Stoffen fernhalten und nur Kleidung aus natürlichen Materialien kaufen würden?
Es gibt ein paar Punkte, über die man beachten sollte:
1. Alle Kleidungsstücke - ob aus natürlichen oder synthetischen Fasern - sind eine Umweltbelastung
Wenn wir auf pflanzliche Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Hanf umsteigen, führt dies zu einem höheren Wasser- und Flächenverbrauch. Besonders angesichts unseres derzeitigen übermäßigen Konsums.10
Baumwolle zum Beispiel hat ihre Schattenseiten. Diese Faser ist nämlich einer der größten Wasserverbraucher weltweit.15 Und wenn wir über konventionelle Baumwolle sprechen (die nicht biologisch angebaut wird), ist der starke Einsatz von Pestiziden das nächste Problem.1
Okay, Baumwolle ist wohl nicht die beste Alternative. Aber was ist mit synthetischen Fasern auf Pflanzenbasis wie Kunstseide oder Viskose? Nun, wenn sie nicht im Rahmen eines umweltfreundlichen Programms angebaut werden, besteht das Risiko, dass ihr Anbau zur Abholzung der Wälder beiträgt.
2. Das Problem der Mikrofasern hat zwei Seiten, und die eine unterstützt die andere
Wie du bereits weißt, sind Mikrofasern nicht nur eine Gefahr, weil sie nicht biologisch abbaubar sind. Sie nehmen auch Chemikalien auf. Doch woher stammen diese Chemikalien hauptsächlich?
Es ist möglich, dass sie aus natürlichen Textilien, welche mit vielen Chemikalien behandelt wurden, in unsere Ökosysteme gelangen.17
3. Tiere haben es nicht verdient, Opfer unseres (immer noch nicht nachhaltigen) Konsums zu sein
In der Diskussion über Plastik werden Konsument:innen oft ermutigt, Kleidungsstücke aus tierischen 'Materialien' zu wählen. Doch der Reihe nach: Es gibt viele Gründe, sich von unethisch-produzierter Wolle oder Leder fernzuhalten.
Aber auch wenn wir die Moral einmal beiseite lassen, ist die Wahrheit, dass Tierprodukte nicht so nachhaltig sind, wie man denkt. Leder und Wolle sind die schlimmsten Materialien in Bezug auf die erhebliche Verschlechterung von Wasserqualität.21 Und genau wie Seide, sind diese Stoffe problematisch im Hinblick auf die globale Erderwärmung.
4. Ein plastikfreies Leben ist in der heutigen Welt schwierig (wenn nicht gar unmöglich)
Wir leben in einer Welt, in der fast alles um uns herum (zumindest teilweise) aus Plastik hergestellt wird. Es ist also in Ordnung, sich einzugestehen, dass es nicht realistisch ist, einen 100 % nachhaltigen Konsum zu praktizieren. Und selbst wenn es realistisch wäre - dein Leben wäre wahrscheinlich extrem schwierig und einschränkend.
Du solltest nett zu dir selbst sein. Und akzeptieren, dass es reicht, dein Bestes zu tun. Auch wenn du nicht 100 % perfekt bist (vor allem in einer Welt, die ein nachhaltiges Leben so schwer macht).
"Wir brauchen nicht eine Handvoll Menschen, die Zero Waste perfekt umsetzen. Wir brauchen Millionen von Menschen, die es unperfekt machen." - Anne Marie Bonneau, Zero Waste Chef
Wie bei vielen anderen globalen Problemen, liegt auch der Kern des Mikrofaserproblems im Überkonsum. Vor allem, wenn man bedenkt, dass heutzutage mehr als 60 % der weltweiten Textilien aus synthetischen Stoffen hergestellt werden.17
Aber vielleicht ist das gar nicht so überraschend. Synthetische Fasern sind nicht nur günstig, sondern haben auch viele Vorteile: Sie sind vielseitig, leicht, wärme-beständig, atmungsaktiv und dehnbar.3 Alles Eigenschaften, die bei Sport- oder Winterkleidung gefragt sind.
Daher ist es verständlich, dass synthetische Materialien in so großen Mengen verwendet werden. Synthetische Stoffe in 60 % aller Textilien durch ein besseres Material zu ersetzen, ist wahrscheinlich noch gar nicht möglich. Und wenn wir uns in näherer Zukunft nicht von synthetischen Materialien verabschieden können, was können wir dann tun um die Verschmutzung durch Mikrofasern zu verringern?
...ist kompliziert. Aber es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst!
Das Wichtigste zuerst: Lasse dich nicht einschüchtern (aber wir nehmen es dir nicht übel, wenn das doch passiert). Wie wir bereits erwähnt haben, ist die Verschmutzung durch Mikrofasern ein komplexes Problem. Es wird nicht an einem Tag von einer Person gelöst werden. Aber es gibt Dinge die du selbst ändern kannst, um zu helfen...1,2,10,17,19,20,22,23
Zu den mit einem Sternchen (*) versehenen Vorschlägen gibt es keinen eindeutigen wissenschaftlichen Konsens. Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese Tipps dazu führen können, dass weniger Mikrofasern freigesetzt werden. Andere Studien liefern keine eindeutigen Beweise für eine nennenswerte Wirkung. Natürlich kann es nicht schaden, diese Ratschläge zu befolgen - aber wir brauchen eindeutig mehr Forschung zu diesem Thema. Bleib gespannt!
Atme ein und wieder aus. Wir wissen, dass dieser Blog ein wenig erschlagend gewesen sein könnte. Es ist zwar wichtig anzuerkennen, dass unsere Kleidung eine große Rolle in der Mikrofaserbelastung spielt, aber sei dir bewusst, dass die Last der Welt nicht allein auf deinen Schultern liegt.
Du kannst deinen Teil dazu beitragen, indem du weniger kaufst. Und die Grundsätze eines nachhaltigeren Konsums beachtest. Denk daran, dass die Verwendung einer Guppyfriend-Waschbeutels und die Befolgung der oben genannten Tipps nur erste Schritte sind, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Neben einer radikalen Änderung unserer Konsumgewohnheiten brauchen wir auch weitere Lösungen.
Die Modeindustrie muss für die Mikrofaserverschmutzung zur Verantwortung gezogen werden.10 Sie muss Kleidung so entwerfen und herstellen, dass sie weniger Mikrofasern freisetzt, länger hält und leichter recycelbar ist. Ja, ein zirkuläres Modesystem ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Wen brauchen wir noch in unserem Team im Kampf gegen diese winzigen Partikel? Forscher:innen und Innovator:innen, die Kläranlagen und Waschmaschinenfilter verbessern. So, damit wir alle Mikrofasern auffangen können. Und wir brauchen Gesetzgeber:innen, die dafür sorgen, dass diese Innovationen auch tatsächlich genutzt werden. Ohne die Konsument:innen zu belasten. Kurz gesagt: Konsument:innen sollten nicht für Lösungen der Probleme bezahlen müssen, die von der milliardenschweren Modeindustrie verursacht werden.
Quellen
1. 'What to Do About Microfibres in Clothing.' I. Wolfe. 2021
2. 'What Are Microfibers? Here's What You Can Do to Avoid Them.' S. Hirsh. 2019
3. 'More than ever, our clothes are made of plastic. Just washing them can pollute the oceans.' B. Resnick. 2019
4. 'Microfiber.' S.A. Hosseini Ravandi, M. Valizadeh. 2011
5. 'WHAT ARE MICROFIBERS?' Ocean Clean Wash. n.d.
6. 'Zooming in on the Five Types of Microplastics.' Waterkeeper. 2016
7. 'Microfibres from apparel and home textiles: Prospects for including microplastics in environmental sustainability assessment.' B. Henry, K. Laitala, I. G. Klepp. 2019
8. 'Primary microplastics in the oceans.' J. Boucher, D. Friot. 2017
9. 'What are microfibers and why are our clothes polluting the oceans?' K. Brodde. 2017
10. 'Our clothes shed microfibres – here’s what we can do…' S. Somers. 2020
11. 'THE ISSUE.' Ocean Clean Wash. n.d.
12. 'Plastic Soup in Your Laundry.' C. Huynh. 2019
13. 'How worried should we be about microplastics?' G. Readfearn. 2019
14. 'It’s on our plates and in our poo, but are microplastics a health risk?' G. Readfearn. 2021
15. 'Microfibre Shedding – Topic FAQ.' European Outdoor Group, Outdoor Industry Association. n.d.
16. 'Which Textile Fibres Cause Microplastic Pollution When Washed? Here’s What the Studies Reveal So Far…' J. Nini. 2018
17. 'Microplastic pollution from textiles: A literature review.' B. Henry, K. Laitala, I. G. Klepp. 2018
18. 'Microfiber pollution: an ongoing major environmental issue related to the sustainable development of textile and clothing industry.' J. Liu, J. Liang, J. Ding, G. Zhang, X. Zeng, Q. Yang, B. Zhu, Weidong Gao. 2021
19. 'Improved garment longevity and reduced microfibre release are important sustainability benefits of laundering in colder and quicker washing machine cycles.' L. Cotton, A. S.Hayward, N. J.Lant, R. S. Blackburn. 2020
20. 'Release of synthetic microplastic plastic fibres from domestic washing machines: Effects of fabric type and washing conditions.' I. E. Napper, R. C. Thompson. 2016
21. 'The Myth Of Sustainable Leather.' S. Schmitz. 2017
22. 'CONSUMERS.' Ocean Clean Wash. n.d.
23. 'Ins and Outs of Recycled Plastic Clothing.' I. Wolfe. 2019